Sehr geehrte Mitbürgerin, sehr geehrter Mitbürger, Hiermit möchten wir, stellvertretend für die über 500 000 in Deutschland lebenden Serben, die hiesige Öffentlichkeit auf einige wesentliche Tatsachen zum Problem der zwei serbischen Provinzen Kosovo und Metohija, die hier meist nur als Kosovo bezeichnet werden, aufmerksam machen.
Versammlung Heimat und Diaspora, 17.02.2008
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Kosovo ist die Wiege des serbischen Volkes und Staates. Jahrhundertlang war es Mittelpunkt ihres Reiches. In Kosovo sind überall die Spuren der alten serbischen und nirgends der alten albanischen Kultur sichtbar. Kosovo gehört seit über 1000 Jahren den Serben. Die Serben haben niemanden von dort vertrieben oder das Land von jemandem erobert. Sie haben vor allem im Mittelalter u.a. unzählige Klöster, Kirchen und Denkmäler mit ihren großartigen Fresken, die zu den wertvollsten Kunstschätzen der mittelalterlichen europäischen Kultur gehören, gebaut.
Nirgends in Europa gibt es konzentriert so viele Heiligtümer und Denkmäler eines Volkes wie die serbischen in Kosovo. Aufgrund dessen ist die Geschichte des serbischen Volkes mit Kosovo untrennbar verbunden. Deswegen hängen die Serben an Kosovo, wie die Juden an Jerusalem und der Klagemauer.
Im Bemühen, sich den vordringenden Osmanen zu widersetzen und Europa zu verteidigen, wurde am 28. Juni 1389 das serbische Heer vernichtet. Danach zerfiel das serbische Reich nach und nach. Die folgenden vier Jahrhunderte konnte das serbische Volk unter türkischer Fremdherrschaft nur dank seiner Zähigkeit und seiner unerschütterlichen Verbundenheit mit der christlichen Kultur überleben. Ständig von den Türken bedrängt und nach blutigen Aufständen massakriert (wie zum Beispiel nach dem Großen Tükenkrieg von 1683 bis 1699), wichen die Serben nach Norden und Westen aus. Die zum Islam übergetretenen Albaner drangen, durch die Osmanen begünstigt, immer weiter in das Kernland der Serben ein.
Während des Zweiten Weltkrieges waren die Albaner auf Seiten der italienischen Besatzungsmacht. Die gefürchteten albanischen Kampftruppen, die so genannten Balisten, haben im Kosovo die serbische Bevölkerung terrorisiert gemordet und vertrieben. Trotz alledem bildeten die Serben bis 1948 die Bevölkerungsmehrheit im Kosovo.
Der dramatische Exodus der Serben wurde in das ehemalige Jugoslawien unter den Bedingungen des spezifischen in der Welt einmaligen Autonomie-Status vom Kosovo besonders beschleunigt fortgesetzt und die Ansiedlung der Albaner aus Albanien intensiviert. Außerdem ist die Geburtenrate der Kosovo-Albaner eine der höchsten in dem Weit. Die Kosovo-Albaner brauchen ca. 26 Jahre um sich zu verdoppeln im Gegensatz zu den Serben, die wie die anderen Christen ca. 380 Jahre brauchen. Dadurch ist in so kurzer Zeit aus einer Minderheit eine erdrückende, intolerante und serbenfeindliche Mehrheit geworden.
Die historische Vergangenheit dieses Gebietes und der Kosovo-Mythos sind wesentliche Bestandteile der serbischen Identität. Nimmt man den Serben die Provinz Kosovo, so nimmt man ihnen auch das Wertvollste, was sie an Geistigkeit und Staatlichkeit besitzen.
Die Kosovo-Problematik hat einige Stadtteile dieser des Landes bereits erfaßt. Dort nämlich, wo es heute nur wenige oder gar keine deutsche Schulkinder gibt, wird es morgen keinen deutschen Erwachsenen mehr geben. Wie schnell so etwas geht, dafür ist der Kosovo das beste Beispiel.
Um uns Serben besser zu verstehen, nehmen wir einmal an, die bedeutendsten Kirchen, Klöster und Denkmäler, sowie Kulturstädte des deutschen Volkes befänden sich auf einem Gebiet so groß wie das Saarland, und wir hätten dort die Münchener Frauenkirche, den Kölner und Berliner Dom, das Kloster Lorsch, die Loreley, sowie die Städte Aachen, Weimar und Potsdam u.v.a.m. Halten Sie es für richtig, wenn eine internationale Kommission ohne Ihre Zustimmung ausschließlich aufgrund des ethnischen Prinzips eine unabhängige islamische Republik Saarland ausgerufen würde? Sicherlich nicht.
Die Serben sind zum Dialog bereit, aber eine Lösung ohne Zustimmung der Serben würde alle Vorstellungen einer moralischen Neuordnung zunichte machen. Helfen Sie uns das Kosovo-Problem gerecht zu lösen. Die Lösung kann als Präzedenzfall dienen.
Mit freundlichen Grüßen
Der Vorstand
Versammlung Heimat und Diaspora
- Beirat der Versammlung
- Fond Diaspora für Heimat
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